Epoxidharz ? Was ist das eigentlich ?
Nun ja, vereinfacht gesagt sind das zwei klare Flüssigkeiten, die im richtigen Mischungsverhältnis angerührt nach einer Weile aushärten.
Nach der Aushärtung vollkommen ungiftig und in etwa vergleichbar mit Plexiglas.
Jau, kenn ich ! Werden sich jetzt vieleicht einige von ihnen erinnern.
Damals in den 70ern haben wir unsere gesammelten Muscheln vom Urlaub
auch in Harz gegossen. Das hat übelst gestunken und war nach ein paar Jahren
total vergilbt.
Richtig ! Dabei handelte es sich aber höchstwahrscheinlich um Polyesterharz
welches bei mir keinerlei Anwendung findet. Mittlerweile gibt es Hochwertige
Epoxidharze, die nahezu geruchlos zu verarbeiten sind und durch ihre
UV Stabilität viele Jahre kristallklar bleiben. Meine Produkte werden
ausschliesslich mit diesen Harzen hergestellt.
Nach der Aushärtung lässt sich das Material mit allen Arten von Werkzeugen
gut bearbeiten und polieren.
Holz und Harz, hält das überhaupt zusammen ?
Ja, ich kann Sie beruhigen. Das hält !! Da das flüssige Harz zum Teil in das
Holz einzieht und dort später aushärtet ergibt das ganze im Prinzip eine Einheit.
Bei sehr porösem Holz oder anderen Materialien wie z.B. Tannenzapfen stelle
ich die Form mit Harz und Holz in eine Vakuumkammer. Dabei wird dem Holz
die Luft entzogen und gegen noch flüssiges Harz ersetzt. Einen ähnlichen Effekt
kann man auch mit einer Druckkammer erreichen, bei der das Harz bei
3 bis 4 bar Überdruck in das Holz gepresst wird.
Wie schon gesagt: Da fällt nach der Aushärtung nichts mehr auseinander.
Oben steht das das Harz klar ist. Geht`s auch farbig ?
Ja, geht auch bunt. Sogar mehr als nur bunt, aber dazu komme ich später.
Epoxidharz hat die schöne Eigenschaft, das man fast alles an Materialien
und Faben hineinmischen kann, was einem in den Sinn kommt.
Zwei Regeln gibt es allerdings. Epoxid geht keine Verbindung mit Kunststoff
ein und verträgt sich nicht mit Feuchtigkeit. Den ersten Umstand kann man
sich zunutze machen, denn damit das Harz nicht einfach wegfliesst braucht
man eine Form. Und da kommt unser Duales System ins Spiel, was eine fast
unerschöpfliche Quelle unterschiedlicher Kunsstoffbehälter im heimischen
gelben Sack bereit hält. Ich gehe das mittlerweile anders vor, aber das
fällt dann schon fast unter die Kategorie " Betriebsgeheimnis ".
Das mit der Feuchtigkeit kommt eigentlich nur zum tragen wenn das Holz
zu feucht ist , oder wenn man vor hat frische Pflanzenteile oder soeben
verendete Insekten einzugiessen. Alle Farben auf Wasserbasis scheiden somit
allerdings auch aus.
Das Harz kann man unterschiedlich einfärben. Im Prinzip gibt es drei
verschiedene Varianten. Entweder transparent farbig ( wie farbiges Glas )
oder undurchsichtig farbig ( wie z.B ..............ein LEGO Stein )
Die dritte Möglichkeit ist die Einfärbung mit Perlglanzpigmenten.
Diese Pigmente kennt jeder aus Kosmetikprodukten oder von
Metalliclackierungen am Auto. Durch die Einmischung in Kunstharz und
die Verwendung unterschiedlicher Farben lassen sich damit sehr
schöne Effekte erzielen.
Ach ja, es geht ja noch mehr als nur bunt :
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Effektpigmente, die sich alle
sehr gut in Harz mischen lassen. Da wären zum einen die Nachtleuchtpigmente,
die es mittlerweile auch in verschiedenen Farben gibt.
Dann gibt es Chamaeleon Pigmente, die je nach Lichteinfall ihre Farbe wechseln.
Es gibt Thermopigmente die bei Temperaturänderung die Farbe wechseln und
eine Vielzahl weiterer Farben mit denen man experimentieren kann.
Dazu kommen dann noch verschiedene Hölzer, Zapfen, Papier, Metalle,
Stoffe, Samen.......................die Möglichkeiten sind unendlich.
Ein paar meiner gelungenen Experimente finden sie hier : SHOP
Gegen eine " Unkostenpauschale " bin ich bereit mich von den dort
angebotenen Stücken zu trennen. Ich gehe dann gerne wieder
in die Werkstatt und mache was neues.